NAI: Franka Askani

Franka hat bis 2017 am OAI im Schwerpunkt China studiert. Bei Fragen könnt ihr sie über das Formular unten erreichen.

Für welches Unternehmen und in welcher Stadt arbeitest du?

Ich habe zwischen Bachelor und Master ein Praktikum in Peking gemacht, bei der AHK Greater China.

Seit wann bist du hier angestellt (und bis wann falls schon vorbei)?

Im Rahmen meines Gap Years war ich von Juli 2017 bis Januar 2018 bei der AHK North China als Praktikantin angestellt.

Was macht das Unternehmen?

Die AHK fördert und unterstützt Geschäftsbeziehungen und Handel zwischen Deutschland und China, auf Mikro- und Makroebene. Darüber hinaus sind hier auch die Bereiche „German Industry & Commerce„ und „DEinternational“ angegliedert, wo Dienstleistungen für deutsche Unternehmen in China, Matchmaking zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen, sowie Unterstützung beim Markteintritt in China angeboten werden.

In welchem Bereich bist du Tätig, als was und was sind hier deine Aufgaben?

Ich war während meines Praktikums als Chamber Manager Assistant tätig. Der Bereich der Handelskammer der AHK ist eine Mitgliederorganisation, wobei die Mitglieder hier bekannte deutsche Unternehmen in China sind. Meine Aufgaben lagen größtenteils in den Bereichen Marketing, Publikationen, Eventmanagement, Kommunikation, Community Building und Administration. Ich habe bspw. die deutschen Mitgliedsunternehmen in verschiedenen Fragen betreut, Artikel für das Magazin editiert, Events organisiert und durchgeführt, und speziell den Bereich Young Professionals mit Events, Seminaren und Company Visits maßgeblich gesteuert. Darüber hinaus habe ich auch häufig Mailings, Einladungen und Reden verfasst.

In meiner Zeit bei der AHK herrschte in der Abteilung Umbruch, sodass ich nicht nur mit dem Chamber Manager direkt zusammengearbeitet habe, sondern täglich 2-3 weiteren Kollegen direkt zugearbeitet habe. Dadurch war meine Arbeit extrem abwechslungsreich, und wir haben auch viel Zeit außerhalb des Büros verbracht, wo wir Events für die Mitgliedsunternehmen organisiert und geleitet haben. Daher war Repräsentation nach Außen auch ein wichtiger Teil meines Jobs.

Wie groß ist dein Unternehmen / dein Bereich?

Mein Team bestand aus 6 Mitarbeitern, und war sehr jung und international. Unsere Arbeitssprache war eine Mischung aus Englisch und Deutsch, häufig wird aber auch Chinesisch gesprochen. Die gesamte AHK in Peking hatte zwischen 70-100 Mitarbeitern. Interessant für OAI-Studenten ist auch, dass ca 70% dieser Mitarbeiter Chinesen und Chinesinnen sind, die in der Regel aber auch fließend deutsch sprechen. Trotzdem ist das Arbeitsklima chinesisch.

Insgesamt zählen zur Greater China-Region 6 AHK-Büros.

Wie bist du dazu gekommen/ wie hast du diese Stelle gefunden?

Ich hatte vor meinem Bachelorabschluss schon beschlossen, ein Praktikum in China zu machen, und daher gezielt nach Ausschreibungen gesucht. Diese Stelle habe ich auf der Seite DE Job Market gefunden.

Welche Inhalte aus dem Studium am OAI waren für diese Stelle besonders nützlich? Welche wären im Rückblick nützlich gewesen?

Alle Fächer mit Chinabezug, insbesondere Chinastudien und Chinesisch, waren für mein Praktikum extrem nützlich. Die Arbeitskultur bei der AHK China war sehr chinesisch geprägt, und mit den chinesischen Kollegen und Geschäftskontakten kann man eine ganz andere Beziehung aufbauen, wenn man sich nicht nur gut verständigen kann, sondern das Land auch kulturell, historisch und wirtschaftlich einordnen kann. Für den operationellen Teil meiner Arbeit hat mir die breite Mischung an Fächern vom OAI auch einen guten Einblick in die Themen gegeben, die deutsche Unternehmen vor Ort bewegen.

Glaubst du es macht Sinn für Studierende des OAI sich ebenfalls hier zu bewerben? Falls ja, wie?

Allen Studierenden, die sich nicht nur für die wirtschaftliche Beziehung zwischen Deutschland und China interessieren, sondern ein ganzheitliches Verständnis bekommen wollen, kann ich ein Praktikum bei der AHK nur empfehlen! Auch um zu sehen, ob man sich wirklich vorstellen kann in China zu arbeiten, ist das Praktikum ein super Test. Dadurch dass man auch sehr viel über Probleme deutscher Unternehmen vor Ort erfährt, kriegt man außerdem ein breites, praktisches Wissen; sozusagen eine Art Realitätsabgleich zu dem, was man über Business mit/in China aus Büchern und dem OAI gelernt hat.

Diese spezifische AHK-Stelle würde ich allerdings besonders Menschen empfehlen, die sehr offen, proaktiv und kommunikativ sind, da alle Aufgaben viel Menschen- und „Kunden“-Kontakt erfordern. Durch die vielen Events, die man selbst organisiert und durchführt muss man Spaß an Repräsentanz und dem Kontakt mit neuen Leuten haben sowie keine Scheu vor Hierarchie und vor langen Arbeitstagen. Je proaktiver, interessierter und engagierter man ist, desto mehr profitiert man persönlich und auf professioneller Ebene von diesem Praktikum. Diese Stelle wird regelmäßig online als Praktikum ausgeschrieben. Es gibt aber auch in anderen Bereichen der AHK Praktikumsstellen, diese haben dann andere Inhalte.

Bist du als studentische Kraft (Prakti, Werki, Thesisstudi, etc.) eingestiegen oder gleich fest (als Trainee, als Vollzeitkraft, etc.)?

Meine Stelle war eine Praktikantenstelle.

Wie zufrieden bist du? Wo siehst du die Highlights deines Unternehmens/ deiner Stelle? Was gefällt dir eher weniger?

Ich war mit dem Praktikum sehr zufrieden – es hat meine Erwartungen sogar übertroffen! Für mich ist das Highlight die spannende Verbindung von Wirtschaft und Politik, in der die AHK agiert. Dazu gibt es sehr engagierte Kollegen, von denen man viel lernen und gefördert werden kann, und eine coole Praktikantencommunity. An meiner Stelle hat mir besonders die Vielfalt meiner Aufgaben gefallen – von Events organisieren, Artikel schreiben, deutsche Unternehmen betreuen und vielem mehr, war ein Tag selten wie der Nächste. Ich habe es genossen, Aufgaben dreisprachig zu erledigen, und mitzuerleben, welchen Herausforderungen und Problemen deutsche Unternehmen in China begegnen. Darüber hinaus habe ich sehr viel mit Chinesen zusammengearbeitet, intern und extern, und habe dabei sehr viel Wertvolles über die chinesische (Arbeits-)Kultur gelernt, das man durch Bücher und Studium nur schwer lernt.

Bei meiner Stelle ist man sehr nah an wichtigen Entscheidungsträgern in diesen Unternehmen, und wenn man interessiert und offen ist, kann man sich ein sehr großes Netzwerk aufbauen. Bei den Business-Events und Vorträgen, die man organisiert, lernt man auch sehr viel über China, sowohl breiteres als auch spezifisches Wissen, z.B. zu neuen Gesetzen in China. Zudem hat man auch als Praktikant ein hohes Maß an Eigenverantwortung und eigene Ideen und Input werden gerne gesehen. Ich würde es definitiv weiterempfehlen!


Hast du eine Frage an den Verfasser?